Stiftung für die nachhaltige Entwicklung der Bergregionen

2023
PUSCH IM DIENSTE DER GEMEINDEN

Diversifizierung der Angebote in der Romandie

Die FDDM führt das Westschweizer Sekretariat der Stiftung Pusch. Die Bilanz seit 2010: 67 Umweltschulungen für mehr als 1100 Erwachsene, 3 nationale Kampagnen, 4 zweisprachige Toolboxen bzw. Plattformen und 3 Leuchtturmprojekte. Im Jahr 2023 liegt der Fokus auf Naturwiesen und Biodiversität.

 

Projekt «Blühende Nachbarschaft»

Blumenwiesen sind regelrechte Hotspots der Biodiversität, insbesondere in städtischen Gebieten. Als Nahrungsquelle und Lebensraum für viele Tierarten leisten sie einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt. Im Rahmen des Projekts «Blühende Nachbarschaft» will Pusch bis 2026 in mindestens 50 Gemeinden über 35 000 m2 neue, vielfältige und artenreiche Wildblumenwiesen schaffen.

Bei verschiedenen Gemeinden in der Romandie stiess das Projekt rasch auf grosses Interesse. So haben die jurassischen Gemeinden Boncourt, Grandfontaine, Courgenay, Delémont, Mervelier und Montfaucon im Jahr 2023 insgesamt 3085 m2 Gemeindefläche in Wiesen umgewandelt. Darüber hinaus wurde das Werkhofpersonal in den Bereichen Bodenvorbereitung, Aussaat und langfristige naturnahe Pflege geschult. Auch die Bevölkerung profitiert von dem Projekt: Die Gemeinden organisieren Informationsveranstaltungen und motivieren Privatpersonen dazu, in ihren Gärten Blumenwiesen anzulegen. Zehn weitere Gemeinden in den Kantonen Waadt und Freiburg werden 2024 dem Beispiel folgen.

 

Regionales Biodiversitätsnetzwerk

Die Artenvielfalt macht nicht an Gemeindegrenzen halt, ebenso wenig wie ihr Schutz. Deshalb unterstützt Pusch die Schaffung von regionalen Netzwerken zur Förderung der Biodiversität und begleitet die verschiedenen Akteure bei der Implementierung geeigneter Strukturen. Das erste Westschweizer Netzwerk wurde mitten im Wallis von vier Südhang-Gemeinden gegründet: Arbaz, Ayent, Grimisuat und Savièse. Die Idee einer Zusammenarbeit, die es ermöglicht, durch die Bündelung von Ressourcen grössere Projekte zu realisieren, gefiel. Schliesslich ging daraus eine Biodiversitätsstrategie mit thematischen Schwerpunkten hervor, darunter die Bekämpfung invasiver Pflanzenarten, die Einführung einer differenzierten Pflege der kommunalen Grünflächen oder die Einbeziehung der Biodiversität in die künftigen Bauvorschriften der Gemeinden.

«Der im Zuge des Projekts ‹Blühende Nachbarschaft› durchgeführte Kurs für das Werkhofpersonal hat sehr grossen Anklang gefunden. Die Mitarbeitenden empfanden die praktische Erfahrung vor Ort als äusserst wertvoll und für alle relevant.»

Valentine Heimann, Verantwortliche für Natur und Landschaft bei der Stadt Delémont